Montag, 12. März 2018

Tagebuch 3. Liposuktion - Arme und Waden

So ihr Lieben, nun ist meine 3. Liposuktion auch schon wieder 3 Wochen her. Ich wollte euch eigentlich schon viel früher berichten, aber irgendwie hat mich das alles diesmal ziemlich mitgenommen. Ich musste einfach estmal alles sacken lassen.

Die ersten beiden OPs waren kein Kinderspiel, aber absolut erträglich, aber jetzt die 3. hat mich mich irgendwie echt fertig gemacht...

Operiert wurden diesmal Arme komplett und die Außenseiten von den Waden. Von der OP ansich war es diesmal eigentlich echt ok. Das Infiltrieren bei den Armen war eklig, aber ansonsten ging es echt. Anschließend wurde ich ins Mieder gesteckt und Arme und Beine wurden gewickelt.
Ich hab mich gefühlt wie eine Mumie. Dadurch konnte ich nach der OP die Arme nicht wirklich anwinkeln. Mein Freund musste mich auf dem Heimweg im Auto anschnallen und füttern, weil ich die Arme kaum bewegen konnte. Er hatte mir Kekse mitgebracht, aber keine Arme, keine Kekse 😂



Die erste Nacht war wie immer etwas anstrengend. Ich schlafe eigentlich auf der Seite, aber da sind ja die schmerzenden Arme im weg. Ich wusste nicht wirklich, wie ich mich hinlegen sollte ohne dass es weh tut, aber irgendwie hab ich die Nacht rumgebracht. Trotzdem war ich froh, dass sie vorbei war.

Am nächsten Tag musste ich wie immer zum Kontrolltermin. Leider hatte diesmal niemand Zeit, um mich hinzufahren. Also Augen zu und durch und ab ins Auto gesetzt. Das selber Fahren hat auch ganz gut geklappt. War zum Glück fast nur Autobahn :)
Dr. Müller war wie immer zufrieden, mir gings gut, ich war fit, Kreislauf tiptop :)

Der zweite Tag nach der OP ist für mich irgendwie immer ätzend. Am ersten Tag ist man irgendwie noch euphorisch, dass man es geschafft hat und das Ergebnis super ist und am zweiten Tag fällt bei mir immer die ganze Anspannung ab und ich bin echt fertig. Also psychisch. Körperlich gings mir gut und die Schmerzen waren ok.



Was mich irgendwie richtig gestresst hat, war das Armmieder. Ich finde es einfach soooo mega unbequem und störend. Fühle mich so richtig eingeengt.
Ich habe mir jetzt Armstulpen gekauft. Damit gehts mir besser, als mit dem Mieder:

Senston Kompressions Armbandage



Meine Hände sind total vollgelaufen. Die waren richtig dick. Sah komisch aus und hat sich komisch angefühlt, aber geht vorbei.



5 Tage nach der OP war auch endlich das Auslaufen vorbei. Das ist für mich immer so der Punkt, ab dem es bergauf geht. Endlich überall die ganze Folie entfernen, endlich keine Sauerei mehr, endlich keine nassen Klamotten mehr und eeeeendlich wieder ganz sanft mit Schatzi im Bett knuddeln💓 Wenn auch nur ganz vorsichtig ;)

1,5 Wochen nach der OP fühlten sich meine Arme an, als ob sie gleich platzen. In den Armbeugen hab ich richtig krasse Verhärtungen die total weh tun. Die Schmerzen in den Armen stressen mich total. Sie sind zwar auszuhalten, aber sie nerven mich einfach. Die Arme sind so empfindlich und ständig stoße ich Trottel mich irgendwo an oder jemand denkt nicht dran und kommt dagegen.
Ich bin echt hart im Nehmen, aber diesmal nimmt mich das alles psychisch total mit. Ich bin genervt und weinerlich und habe keine Lust mehr....

...und in 6 Wochen nach der OP soll schon die nächste OP sein 😱 Langsam überkommt mich Panik, dass ich mich bis zur nächsten OP körperlich und kopfmäßig noch  nicht in der Lage fühle, mich direkt wieder operieren zu lassen. Einerseits will ich es hinter mich bringen, andererseits braucht mein Körper (und vor allem mein Kopf) mal ein bisschen Ruhe.
Letztendlich entschließe ich mich zum Verschieben und finde jemanden zum Tauschen. Meine nächste und letzte OP wird jetzt also erst am 07.11.18 sein. Welch Erlösung. Ich kann erstmal durchatmen 😊

Jetzt bin ich fast genau 3 Wochen post OP. Die Arme tun mir immer noch total weh, aber ich fühle mich wieder besser :)
Ich weiß nicht, warum mich diesmal alles so mitgenommen hat. Körperlich war ich echt fit, aber der Kopf konnte einfach nicht mehr. Es waren halt jetzt auch 3 OPs innerhalb von 4 Monaten. Das ist schon echt anstrengend. Ich kann euch wirklich nur empfehlen, die OP Termine nicht zu knapp hintereinander zu legen, auch wenn man es gerne hinter sich bringen möchte.

P.S. Meine neuen Arme sehen mega aus 😍 Auch wenn sich hier alles sehr negativ anhört, hat es sich definitiv gelohnt :)

Donnerstag, 1. Februar 2018

Abkürzungen und Begriffe zum Thema Lipödem




Wenn man im Internet zum Thema Lipödem unterwegs ist, stößt man immer wieder auf verschiedene Abkürzungen und Begriffe.
Ich bin mit Sicherheit nicht die Einzigste, die am Anfang regelmäßig große Fragezeichen über dem Kopf hatte ;)
Deswegen möchte ich euch hier ein paar Abkürzungen und Begriffe erklären:

Liposuktion: Fettabsaugung

FS: Flachstrick Kompressionskleidung

Kompri: Kompressionsbekleidung

Konservative Therapie: Als konservative Therapie bei Lipödem zählt die Behandlung mit Kompressionsbekleidung und Lymphdrainage

MLD: Manuelle Lymphdrainage

RS: Rundstrick Kompressionskleidung (bei Lipödem ist Rundstrick die falsche Kompressionskleidung. Es sollte immer Flachstrick Kompressionskleidung getragen werden. Unterschiede Flachstrick / Rundstrick)

TLA: Tumeszenz-Lokalanästhesie = eine Operationsmethode (eine Übersicht der verschiedenen OP-Methoden findet ihr hier: Liposuktions Methoden)

WAL: Wasserstrahl-assistierte Liposuktion = eine Operationsmethode (eine Übersicht der verschiedenen OP-Methoden findet ihr hier: Liposuktions Methoden)


Freitag, 5. Januar 2018

Tagebuch 2. Liposuktion

01.01.2018 - 1 Tag vor der OP

Hallo ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein frohes neues Jahr 2018 und hoffe, ihr seid gut rein gerutscht :)
Für mich steigt langsam die Nervosität, denn Morgen am 02.01.18 ist meine 2. Liposuktion in der Hautklinik Darmstadt bei Dr. Müller.
Ich werde euch natürlich wieder an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Den Ablauf der OP habe ich euch ja das letzte Mal schon ausführlich geschildert, deswegen werde ich den Schwerpunkt diesmal eher auf den Heilungsprozess und wie es mir geht legen.
Ich werde regelmäßig berichten und diesen Blogbeitrag jedes Mal aktualisieren. Es lohnt sich nicht, jedes Mal einen neuen Blogbeitrag zu erstellen, deswegen schaut einfach regelmäßig hier rein :)

02.01.2018 - Tag der OP

09:00 Uhr
Heute ist Tag X. Wider erwarten konnte ich doch ganz gut schlafen. Jetzt bin ich aber doch tierisch nervös und renne wie ne Verrückte durch die Wohnung, suche meine Sachen zusammen und bereite alles vor.
Couch, Bett und Beifahrersitz habe ich schon mit Malerfolie und Krankenunterlagen ausgelegt.
Ich hab es natürlich noch geschafft, mich auf den letzten Metern zu erkälten. Ich bin am Husten wie verrückt. Na klasse...

13:00 Uhr
Ich trage bereits mein sexy OP Hemdchen und warte vor dem OP Bereich, dass es los geht.
Dass ich aufgeregt bin, brauche ich euch ja nicht erzählen ;)

17:00 Uhr
Geschafft!
Ich bin total kaputt. Diesmal war es echt anstrengend und schmerzhaft. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Es wurden diesmal die Ober- und Unterschenken Innenseiten abgesaugt. Insgesamt knapp 4,5l.
Jetzt geht's erstmal Heim auf die Couch. Später mehr...

20:00 Uhr

So, jetzt konnte ich mich etwas erholen. Mir geht's soweit gut, wenn auch noch etwas müde. Die Schmerzen sind erträglich und mein Kreislauf ist tiptop. Wir waren sogar schon 15 Minuten spazieren :)

03.01.2018 - 1 Tag post OP

Die erste Nacht wäre geschafft. Der Husten hat mich mehr gestresst, als die Beine. Ich habe diesmal echt kaum Schmerzen und habe sogar ganz gut geschlafen.
Geduscht habe ich auch schon und musste natürlich direkt die Beinchen bewundern.
Was soll ich sagen? Ich bin begeistert 😍😍😍
Zur Kontrolle beim Doc waren wir auch schon. Er ist auch sehr zufrieden :)
Bis jetzt bin ich echt happy :D



04.01.2018 - 2 Tage post OP

Die letzte Nacht war echt anstrengend. Das lag allerdings nicht an den Beinen, sondern an dieser blöden Erkältung. Die hat mich total umgehauen, ich bin echt k.o.
Außer auf der Couch rumgammeln und meine Mini-Spaziergänge ist mit mir nichts los.
Mit den Beinen ist weiterhin alles in Ordnung. Diesmal laufe ich wesentlich weniger aus, als bei der letzten OP, was sehr angenehm ist. Viiiel weniger Sauerei.
Ich glaube, die Schwellungen gehen langsam los...


 05.01.2018 - 3 Tage post OP

Wuhuuu, ich laufe nicht mehr aus :D Nachdem ich bei der letzten OP ganze 1,5 Wochen ausgelaufen bin, ist diesmal schon nach 3 Tagen alles dicht. Welch eine Erleichterung. Endlich kann die Folie vom Bett und der Couch weg und man liegt nicht mehr ständig in seinem eigenen Siff.

09.01.2018 - 7 Tage post OP

Mir geht's super :) Die Erkältung bin ich mittlerweile weitgehend los. Ich gehe jeden Tag mindestens 30 Minuten spazieren und fühle mich gut.
Meine Wade habe ich vor ein paar Tagen angestoßen, das war nicht so geil. Hat höllisch weh getan und seitdem ist diese Stelle ziemlich empfindlich und schmerzt. Aber gut, kein Weltuntergang. Geht wieder weg.
Heute hatte ich das erste Mal seit der OP wieder Lymphdrainage. Das tat soooo gut. Ich wäre dabei fast eingeschlafen, auch wenn es an manchen Stellen etwas weh getan hat.
Meine Physiotherapeuting war auch ganz begeistert von meinen Beinen. Die sehen wirklich echt super gut. Ich habe auch bei dieser OP irgendwie wieder so gut wie keine blaue Flecken.
Diese Woche bin ich noch krank geschrieben. Ab nächstem Montag muss ich wieder ran.

11.01.2018 - 9 Tage post OP

Heute war ich das erste Mal wieder reiten. Es war herrlich 😍 Das Auf- und Absteigen war zwar etwas schwierig, aber das Reiten hat fast gar nicht weh getan :)

15.01.2018 - 13 Tage post OP

Nach fast 2 Wochen zu Hause ging es heute wieder arbeiten. War überhaupt kein Thema. Wenn ich gemerkt habe, dass die Beine vom Sitzen anfangen weh zu tun, bin ich immer etwas rum gelaufen und dann ging es wieder. Fühle mich fit :)

Montag, 11. Dezember 2017

Liposuktion OP-Ablauf Teil #4 - Die Absaugung

Weiter geht's mit der Blog Reihe 'Liposuktion OP-Ablauf', in der ich Euch über dem Ablauf einer Liposuktion bei Lipödem mittels TLA Methode in der Hautklinik Darmstadt bei Dr. Müller berichte.

Die vorherigen Teile könnt ihr nochmal hier nachlesen:


Liposuktion OP-Ablauf Teil #1 - Die Anreise
Liposuktion OP-Ablauf Teil #2 - Die OP-Vorbereitung
Liposuktion OP-Ablauf Teil #3 - Die Betäubung und Infiltration

Die Fettabsaugung

Da lag ich also vollgepumpt mit Tumeszenzlösung auf dem OP Tisch und um mich rum waren die OP Vorereitungen in vollem Gange.
Als ich sah, wie Dr. Müller die Absaugkanüle einsatzbereit machte, wäre ich am liebsten aufgestanden und gegangen. Diese riesige 'Stange' sollte in meinen Beinen rumstochern? 😱😱😱
Um nicht in Panik zu verfallen, schaute ich schnell woanders hin.

Irgendwann spürte ich ein Vibrieren an meinem Bein. Dr. Müller fragte mich, ob das so ok wäre? Wie ok? Ist diese riesige Stange schon in mir drin? Bis auf dieses Vibrieren spürte ich nichts. Cool! Ich atmete erleichtert auf. Das war echt auszuhalten.
Wärend der Fettabsaugung plauderte Dr. Müller ganz entspannt mit mir. Über Urlaub, Kinder und Co. Zwischendurch zwickte es in meinen Beinen immer mal, wie kleine Stromschläge. Aber das war absolut nicht dramatisch.
Am Knie und an den Flanken schmerzte die Prozedur doch etwas. Sobald man Schmerzen hat, kann man sich jederzeit noch etwas Schmerzmittel nachspritzen lassen. Davon habe ich auch 2x gebrauch gemacht. Dadurch wurde ich auch ganz entspannt und schläfrig. Irgendwann hab ich einfach die Augen zu gemacht und alles ganz entspannt über mich ergehen lassen.
Zwischendurch musste ich mich immer mal wieder drehen und wenden oder mal die Muskeln anspannen, damit Dr. Müller besser sehen konnte, wo noch abgesaugt werden muss.

Irgendwann teilte mir Dr. Müller mit, dass wir uns dem Ende nähern und er schon fast 9l abgesaugt hatte. Na das klang doch super. So langsam meldete sich auch meine Blase, dass sie gerne bald mal auf die Toilette möchte.
Die Schmerzen  nahmen auch wieder etwas zu. Gerade die Flanken waren für mich sehr unangenehm und wurden immer schmerzhafter. Der Doc meinte, dass wir in den letzten Zügen sind und er ungern nochmal Schmerzmittel spritzen würde, wenn das für mich ok wäre. Also biss ich die Zähne zusammen. Die letzten 10 Minuten waren wirklich sehr schmerzhaft. Zur Not hätte ich auch nochmal Schmerzmittel haben können, aber das hätte sich wirklich nicht gelohnt und ich wäre davon wieder total bedüdelt gewesen.

Endlich kamen die erlösenden Worte: Wir sind fertig!
Was eine Erleichterung :D



Nach der OP

Aber da wäre noch was: Ich müsste mal ganz dringend aufs Klo! Aber zuerst heißt es: Verbinden ab in die Kompressionshose.
Zwei OP-Schwestern kamen, um mich zu verpacken. Zuerst wurde ich etwas gesäubert und die Einstichlöcher mit Pflastern beklebt. Über die Pflaster kam eine von mir mitgebrachte Nylonstrumpfhose. Diese ist für den besseren Halt der Pflaster und damit die Kompressionshose besser angezogen werden kann.
Darüber kam dann die Kompressionshose. Dr. Müller empfiehlt, direkt nach der OP Flachstrick zu tragen. Es gibt aber auch andere Ärzte, die ein OP-Mieder empfehlen.
Beim Kompressionshose anziehen, sollte ich mithelfen. Hektisch zog ich mit zittrigen Händen an der Hose. Die OP-Schwester meinte, ich soll mir ruhig Zeit lassen, wir haben keine Eile. Oh doch!!! Ich muss mal ganz dringend aufs Klo, ich habs langsam echt eilig 😅
Über die Kompressionshose kamen dann Saugauflagen und darüber dann noch die zweite Nylon-Strumpfhose, für den besseren Halt der Saugauflagen.

Und dann durfte ich endlich auf die Toilette watscheln. Ich war noch etwas wackelig, aber die Beine funktionierten und ich konnte alleine aufs Klo. Welch Erleichterung!
Aber oh weh, wie die Toilette danach aussah. Als hätte ich dort ein Blutbad veranstaltet. Alles rot voller Wundflüssigkeit. Der Boden, die Klobrille, alles! Ich versuchte das Massaker irgendwie mit Klopapier aufzuwischen. Von außen rief irgendwann die Putzfrau, ich solle mir keinen Stress machen, sie macht das gleich weg. Ich glaube, die sind das dort gewohnt 😅

Danach hielt ich noch letzte Instruktionen von der OP-Schwester. Ich sollte am nächsten Tag wieder zur Kontrolle kommen, die Verbände wechseln, wenn diese vollgezogen sind und am nächsten Tag vor der Kontrolle ohne Kompression duschen. Außerdem sollte ich nicht alleine Duschen, da mir wahrscheinlich der Kreislauf wegsacken würde.
Es gab noch einen Zettel mit allen Informationen und noch ein paar Verbandsmaterialien und dann wurde ich meiner Mutter übergeben.
Meine Mutter war überrascht, wie fit ich schon war und ich watschelte fröhlich, wenn auch etwas blass um die Nase über das Krankenhausgelände zum Parkplatz.

Das Auto hatte ich in weiser Voraussicht mit Malerfolie und alten Handtüchern ausgelegt. Das war auch gut so, denn ich hinterließ überall eine feuchte Spur ;)
Im Auto wartete schon eine Cola, Wasser und ein Müsli-Riegel auf mich, was ich alles begierig runter schlang.

Zuhause hatte ich zum Glück auch schon alles vorbereitet. Die Couch und das Bett waren mit Malerfolie umwickelt. Der Boden mit alten Handtüchern ausgelegt.
Ich machte es mir mit meinem Venenkissen auf der Couch gemütlich und meine Mutter musste auch schon wieder weiter, also war ich direkt allein.
Das war aber überhaupt kein Problem, denn ich war echt fit. Mein Kreislauf war stabil und ich hatte kaum Schmerzen.
Die Toilettengänge waren etwas anstrengend. Das Kompressionshose an und ausziehen war doch etwas unangenehm und ich musste hinterher erstmal das komplette Bad wischen, da ich so eine Sauerei hinterließ, aber es ging alles.

Als mein Freund irgendwann endlich Heim kam ging es direkt erstmal raus spazieren. Im Watschelgang und in Zeitlupentempo machten wir das Feld unsicher. 15 Minuten reichten aber vollkommen aus und ich war froh, wieder auf die Couch zu können.

Es folgte eine etwas anstrengende Nacht, aber ansonsten ging es mir gut :)


Ich hoffe, Euch hat mein ausführlicher OP-Bericht gefallen. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt sie einfach in den Kommentaren. Über Kommentare würde ich mich generell sehr freuen :)

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Liposuktion OP-Ablauf Teil #3 - Die Betäubung und Infiltration

Weiter geht's mit der Blog Reihe 'OP-Ablauf', in der ich Euch über dem Ablauf einer Liposuktion bei Lipödem mittels TLA Methode in der Hautklinik Darmstadt bei Dr. Müller berichte.

Teil 1 + 2 könnt ihr hier nochmal nachlesen:

OP-Ablauf Teil #1 - Die Anreise
OP-Ablauf Teil #2 - Die OP-Vorbereitung

Nachdem ich für die Liposuktion vorbereitet war, folgte die Betäubung und Infiltation der Tumeszenzflüssigkeit. 

Betäubung der Haut 

Zunächst wurde die Haut mit Mini-Nadeln örtlich betäubt. Leute mit Spritzenphobie lesen den nächsten Abschnitt besser nicht ;)
Pro Bein habe ich bestimmt mindestens 10 Spritzen bekommen. Eher mehr 😱😱😱
Ich habe wirklich ganz schlimm Panik vor Spritzen, so dass das wirklich der Part war, vor dem ich vorher am meisten Angst hatte. Ich kann die schlimmsten Horrorfilme gucken, aber sobald ich im Film irgendwo eine Spritze sehe, bekomme ich Panik und muss weg gucken 😅
Aber ich kann euch beruhigen. Es ist halb so wild, wie es klingt. Es werden die kleinsten Spritzen, die es gibt, genommen und die Piekser gleichen mehr einem Pieks bei einem Allergietest, als einer richtigen Spritze. Allerdings ist die Haut mit der Zeit ziemlich 'genervt' von den Pieksern, so dass es gegen Ende doch etwas unangenehm wird.

Infiltration der Tumeszenslösung

Nach dem oberflächlichen Betäuben der Haut ging es weiter mit der Infiltation der Tumeszenslösung. Bei der TLA Methode (Tumeszenz-Lokalanästhesie) wird Tumeszenzlösung in das Unterhautfettgewebe infiltriert. Eine genaue Beschreibung der verschiedenen Operationsmethoden findet ihr unter dem folgenden Link:

Liposuktion-Methoden

Durch mehrere 5-10mm große Schnitte wird die Tumeszenzlösung mittels mehrerer Kanülen in die Haut eingeleitet ('infiltriert').
Von den Schnitten und Kanülen merkt man nichts, jedoch brennt die Flüssigkeit etwas. Das Infiltrieren dauert zwischen 30 und 90 Minuten.
Man wird mit der Lösung so richtig voll gepumpt und alles fühlt sich total seltsam und prall an. Zwischendurch muss man sich immer mal wenden und auf die Seite legen. Das war echt gar nicht so einfach, wenn man aufgepumpt ist und gefühlte 2 Tonnen wiegt ;)
Ich hab mich wie ein fetter Wal geühlt und hatte die ganze Zeit in meinem Kopf einen Ohrwurm ("Schieb den Wal, schieb den Wal, schieb den Wal zurück ins Meer 😂😂😂").

Das Infiltrieren ist unangenehm und nervig, aber war auch weniger schlimm als erwartet. Mir war nur echt mittlerweile bitterkalt und ich hab am ganzen Körper gezittert.
Nachdem ich komplett vollgepumpt war durfte ich nochmal mit der Schwester zum Klo watscheln. Das war gar nicht so einfach mit Beinen, die plötzlich doppelt so dick waren, wie vorher ;)

In der Zwischenzeit wurde alles im OP-Saal nochmal desinfiziert. Im nächsten Blogbeitrag geht es dann weiter mit der Absaugung :)

Liebe Grüße
Sandra

Hier geht's zu Teil 4: 
Liposuktion OP-Ablauf Teil #4 - Die Absaugung

Ihr habt Fragen? Stellt mir Eure Fragen einfach als Kommentat oder schhreibt mir eine Mail an sandra@zoeller-fotografie.de



Dienstag, 28. November 2017

Liposuktion OP-Ablauf Teil #2 - Die OP-Vorbereitung

Weiter gehts mit dem 2. Teil meines OP-Berichts :)

Die OP-Vorbereitung

Im OP angekommen, schaute die OP Schwester erstmal meine Unterlagen durch, ob alles dabei war (hier gehts zur Checkliste, was ich alles mitgenommen habe). Hier gabs erstmal ein Lob, weil ich die unterschriebene OP-Einverständniserklärung dabei hatte. Diese wird wohl oft vergessen. Die Mädels dort, sind natürlich froh, wenn man alles schon fertig dabei hat. Das spart Zeit und Arbeit :)

Dann wurde ich erstmal ins schicke OP Outfit gesteckt. Dieses bestand aus einem OP-Hemdchen und einem sexy Papier-Tanga, einem Hauch von nichts. Den BH durfte ich bei der Bein-OP an lassen.  Bei der Arm-OP muss man diesen soweit ich weiß ausziehen.
Insgesamt fühlte ich mich mehr nackt als angezogen. Zum Glück hatte ich mein Scham-Gefühl bereits am Empfang abgegeben ;) Es sind alle sehr freundlich und einfühlsam dort, so dass man sich wirklich nicht unwohl fühlen muss.

Noch ein schickes OP-Häubchen auf den Kopf und los gings in den OP-Saal. Meine Kleidung konnte ich im Spind lassen. Kompressionshose, Nylonstrumpfhosen und Handy nahm ich mit in den OP-Saal.

Im Operationssaal traf ich dann auf Dr. Müller. Er schaute sich nochmal meine Beine an und machte Fotos. Ich konnte mir aussuchen, ob wir bei dieser ersten Liposuktion erst die Oberschenkel Innenseiten oder Außenseiten machen. Ich entschied mich für die Außenseiten.
Daraufhin zeichnete Dr. Müller auf meinen Beinen an, wo abgesaugt werden soll.

Dann gings nochmal schnell aufs Klo und so langsam wurde ich richtig nervös. Langsam wurde es ernst. Zurück im OP-Saal wurde ich mit Desinfektionsmittel eingesprüht. Brrrr das war bitterkalt. Danach habe ich nicht mehr nur vor Aufregung gezittert, sondern auch vor Kälte 😅

Anschließend bekam ich noch einen Venenzugang gelegt und bekam einen Pulsmesser an den Finger.
Dann ab auf den OP-Tisch und weiter geht der Bericht in den nächsten Tagen mit Teil #3 :)

P.S. Lasst euch am besten per Mail über neue Beiträge informieren, um nichts zu verpassen ;)


Teil #1 könnt ihr hier nochmal nachlesen:
OP-Ablauf Teil #1 - Die Anreise

Hier gehts zu Teil 3:
Liposuktion OP-Ablauf Teil #3 - Die Betäubung und Infiltration