Dienstag, 28. November 2017

Liposuktion OP-Ablauf Teil #2 - Die OP-Vorbereitung

Weiter gehts mit dem 2. Teil meines OP-Berichts :)

Die OP-Vorbereitung

Im OP angekommen, schaute die OP Schwester erstmal meine Unterlagen durch, ob alles dabei war (hier gehts zur Checkliste, was ich alles mitgenommen habe). Hier gabs erstmal ein Lob, weil ich die unterschriebene OP-Einverständniserklärung dabei hatte. Diese wird wohl oft vergessen. Die Mädels dort, sind natürlich froh, wenn man alles schon fertig dabei hat. Das spart Zeit und Arbeit :)

Dann wurde ich erstmal ins schicke OP Outfit gesteckt. Dieses bestand aus einem OP-Hemdchen und einem sexy Papier-Tanga, einem Hauch von nichts. Den BH durfte ich bei der Bein-OP an lassen.  Bei der Arm-OP muss man diesen soweit ich weiß ausziehen.
Insgesamt fühlte ich mich mehr nackt als angezogen. Zum Glück hatte ich mein Scham-Gefühl bereits am Empfang abgegeben ;) Es sind alle sehr freundlich und einfühlsam dort, so dass man sich wirklich nicht unwohl fühlen muss.

Noch ein schickes OP-Häubchen auf den Kopf und los gings in den OP-Saal. Meine Kleidung konnte ich im Spind lassen. Kompressionshose, Nylonstrumpfhosen und Handy nahm ich mit in den OP-Saal.

Im Operationssaal traf ich dann auf Dr. Müller. Er schaute sich nochmal meine Beine an und machte Fotos. Ich konnte mir aussuchen, ob wir bei dieser ersten Liposuktion erst die Oberschenkel Innenseiten oder Außenseiten machen. Ich entschied mich für die Außenseiten.
Daraufhin zeichnete Dr. Müller auf meinen Beinen an, wo abgesaugt werden soll.

Dann gings nochmal schnell aufs Klo und so langsam wurde ich richtig nervös. Langsam wurde es ernst. Zurück im OP-Saal wurde ich mit Desinfektionsmittel eingesprüht. Brrrr das war bitterkalt. Danach habe ich nicht mehr nur vor Aufregung gezittert, sondern auch vor Kälte 😅

Anschließend bekam ich noch einen Venenzugang gelegt und bekam einen Pulsmesser an den Finger.
Dann ab auf den OP-Tisch und weiter geht der Bericht in den nächsten Tagen mit Teil #3 :)

P.S. Lasst euch am besten per Mail über neue Beiträge informieren, um nichts zu verpassen ;)


Teil #1 könnt ihr hier nochmal nachlesen:
OP-Ablauf Teil #1 - Die Anreise

Hier gehts zu Teil 3:
Liposuktion OP-Ablauf Teil #3 - Die Betäubung und Infiltration


Donnerstag, 23. November 2017

Liposuktion OP-Ablauf Teil #1 - Die Anreise

Hey ihr Lieben,

vor der Liposuktion kann man sich ja so gar nicht vorstellen, was einen erwartet. Ich habe mich vorher über jeden OP-Bericht gefreut, den ich irgendwo finden konnte, aber keiner war mir ausführlich genug. Deswegen möchte ich euch erzählen, wie es bei mir abgelaufen ist.
Damit der Beitrag nicht so lang wird, werde ich den Bericht in mehrere Teile aufteilen. Es lohnt sich also, wieder rein zu schauen :)

Die Anreise

Da ich den Termin bereits um 07:30 Uhr in der Hautklinik Darmstadt hatte und eine Fahrzeit von ca. einer Stunde hieß es für mich früh aufstehen und erstmal duschen und frühstücken. Da ich ohne Narkose operiert wurde, sollte ich vorher unbedingt ausgiebig frühstücken, damit der Kreislauf nicht schlapp macht.
Danach ging es los Richtung Klinik. Und wir standen natürlich prompt im Stau, hatten dann noch eine Baustelle und kamen dadurch trotz Puffer fast zu spät. Kaum bogen wir auf den Klinikparkplatz ein, ging die Aufregung los und die ersten Zweifel. Ich wurde richtig nervös und wäre am liebsten direkt wieder Heim gefahren. Warum mache ich das nochmal?
Ich glaube, das einzige was mich vorm Abbrechen bewahrt hat, war dass ich das Geld schon überwiesen hatte ;)

Ich hatte keine Info bekommen, wo ich auf dem Klinikgelände für die Operation hin musste, bin aber einfach mal davon ausgegangen, dass ich wie beim Vorgespräch in die hautärztliche Ambulanz muss. Diese hatte so früh jedoch noch geschlossen, so dass ich planlos herum geirrt bin und mehrere Krankenschwestern gefragt habe, die mir jedoch nicht weiter helfen konnten. Ich hatte absolut keinen Plan, wo ich hin musste und war so langsam kurz vorm Nervenzusammenbruch. Mittlerweile war es 7:45 Uhr. Um 7:30 Uhr hätte ich meinen Termin gehabt und ich wusste immer noch nicht, wo ich hin musste.

Schließlich konnte mir doch noch jemand weiter helfen. Ich musste in das Gebäude gegenüber der Ambulanz und dort in den ersten Stock und beim OP-Saal klingeln. Puh, was eine Aufregung.

Dort empfing mich dann auch die OP-Schwester, welche sehr nett war. Sie führte uns dann wieder ins andere Gebäude. Nochmal meine Mami drücken, welche mich lieberweise gefahren hat und dann gings los :)

Bei der nächsten Liposuktion werde ich defintiv noch mehr Puffer für die Fahrt einplanen, um entspannter in der Klinik anzukommen.

Weiter gehts in den nächsten Tagen mit Teil #2.

Ganz liebe Grüße
Sandra

Hier gehts zu Teil 2:
Liposuktion OP-Ablauf Teil #2 - Die OP-Vorbereitung

Dienstag, 21. November 2017

OP-Kosten steuerlich absetzen

Die meisten von uns Lipödem-Patienten müssen die Kosten für die Liposuktion selbst zahlen. So auch ich. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, um wenigstens einen Teil der Kosten zurück zu bekommen.
Wenn die Operationskosten über der persönlichen Belastungsgrenze liegen, kann man diese steuerlich absetzen.

Um die Kosten steuerlich absetzen zu können, braucht man zwingend ein Gutachten vom Amtsarzt. Dieser muss einem bescheinigen, dass man die Krankheit hat und eine OP nötig ist, um die Schmerzen zu lindern.

Wichtig: Das Gutachten vom Amtsarzt muss vor den OPs ausgestellt werden. Kümmert euch also rechtzeitig um einen Termin.

Euren zuständigen Amtsarzt findet ihr bei eurem Gesundheitsamt. Zum Amtsarzt nehmt ihr die Absage der Krankenkasse, das Gutachten von eurem Facharzt und was ihr sonst noch so an Bescheinigungen habt mit.
Meine Amtsärztin wollte, dass ich ihr die Unterlagen vorher schon per Mail schicke, so dass sie sich in das Thema einlesen konnte. Ich habe ihr auch noch ein paar Studien und Informationsmaterial zum Thema Lipödem mitgeschickt.

Bei der Amtsärztin kam ich mir vor, wie beim Verhör. Ihre erste Frage war, wie ich denn darauf komme, dass sie die Operationen gut heißen würde, wenn die Krankenkasse abgelehnt hat. Sie wollte alles ganz genau wissen und hinterfragte alles. Ich hab mich während dem Gespräch wirklich unter Druck gesetzt gefühlt, aber ich war zum Glück gut vorbereitet und hab mich tapfer geschlagen.
Sie hatte zum Glück ein Einsehen und hat mir die begehrte Bescheinigung ausgestellt. Gekostet hat mich das Ganze 60€, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Wieviel Geld man vom Finanzamt zurück bekommt, ist abhängig vom eigenen Einkommen und wieviel Steuern man bezahlt hat. Wenn man keine Steuern bezahlt hat, kann man logischerweise auch keine zurück bekommen ;)

Hier ist ein Rechner, womit man berechnen kann, wieviel man steuerlich absetzen kann:
https://www.smart-rechner.de/aussergew_belastung/rechner.php

Man kann übrigens auch die Fahrtkosten mit absetzen:
https://www.steuern.de/krankheitskosten.html

Donnerstag, 16. November 2017

Erkenntnisse aus der 1. OP


4,5 Wochen post OP
9l aus Oberschenkel vorne, seite, hinten, Po und Flanken
Dr. Müller - Hautklinik Darmstadt
TLA Methode ambulant ohne Narkose

- gut, dass ich das Geld vorher schon überwiesen hatte, sonst wäre ich auf dem Parkplatz vor Nervösität einfach wieder umgedreht und heim gefahren

- Absaugen ist mehr aua als die Betäubungsspritzen, Infiltrieren ist mehr aua als Absaugen, aber am meisten aua ist die Zeit nach der OP

- Spazieren nach der OP tut gut und fördert den Heilungsprozess, auch wenn es sehr anstrengend ist

- Das Auslaufen ist die schlimmste Sauerei überhaupt. Man braucht viele alte Handtücher und Krankenunterlagen...
viiiiiele Krankenunterlagen 😲 noch mehr Krankenunterlagen 😱
(Hatte mir vor der OP ne 30er Packung gekauft, die war so schnell leer innerhalb der ersten paar Tage. Hab mir jetzt noch ne 100er Packung bestellt. Die reicht dann hoffentlich auch noch für die nächsten OPs - http://amzn.to/2hNysxo)

- Die ersten Tage musste ich nach jedem Toilettengang das Klo putzen, da alles rot war 😱

- Vor den OPs empfielt es sich den Baumarkt zu besuchen und Malerfolie und Malervlies zu besorgen. Habe mit Malerfolie die Couch, das Bett und meinen Autositz ausgelegt. Darüber dann alte Handtücher und Krankenunterlagen. Top 👍 Mit dem Malervlies kann man wunderbar die Laufwege in der Wohnung auslegen. Man hinterlässt nämlich in den ersten Tagen überall wo man läuft eine nasse rote Spur 😅



- Ich liiiiiebe mein Venenkissen (http://amzn.to/2j4Vt2r)

- Meine Waschmaschine und mein Wäschetrockner sind meine besten Freunde <3

- Tag 3 nach der OP war bei mir am schlimmsten. Mit Tränenausbruch und 'ich lass mich nie wieder operieren'. Mittlerweile ist alles wieder vergessen und ich freue mich schon auf die Ergebnisse der nächsten OPs

- 1 Woche nach der OP konnte ich langsam wieder mit Sport anfangen

- Ich war im Vergleich zu anderen fast gar nicht blau. Weiß nicht, ob es an meinen Nahrungsergänzungsmittelchen lag oder an der Bewegung zu der ich mich jeden Tag gezwungen habe. Kreislaufprobleme hatte ich auch so gut wie gar nicht.

- 2 Wochen vor der OP habe ich mit Orthomol Immun (http://amzn.to/2j8gYzD) und Eisentabletten gestartet. 1 Woche vor der OP mit Arnica Globulis

- Nach der OP war ich 2 Wochen vom Hausarzt krank geschrieben. Hat vollkommen ausgereicht (Bürojob).

- Flachstrick anziehen ist aua. Medi Flachstrick ist mehr aua als Bauernfeind Flachstick.

- 4 Tage nach der OP hatte ich erstmals wieder MLD. Der Zeitpunkt war ideal und es tat soooo gut. Klar bin ich noch ausgelaufen, aber ich habe einfach viele Krankenunterlagen mitgenommen. War nicht schlimm.

- Ich bin ganze 10 Tage ausgelaufen. Das hat soooo genervt. Und ständig die nassen Hosen. Soooo ätzend 😣

- Es war sooo schön, als ich endlich nicht mehr ausgelaufen bin und nachts endlich wieder mit meinem Freund kuscheln konnte

- Die Schwellungen fingen bei mir erst 1,5 Wochen post OP an, dauern noch an und nerven total

- Die Nächte waren eindeutig am schlimmsten 😣

- Mein Tagesablauf in der ersten Woche: Da ich nachts kaum schlafen konnte, war ich froh, als die Nächte endlich vorbei waren und ich aufstehen konnte. Dann erstmal auf die Couch gequält und gewartet bis der Kreislauf fit ist, dann in die Küche was essen, um mich fürs Duschen zu stärken. Raus aus der Kompri und ab unter die Dusche. Vorher noch die Kompri in die Waschmaschine geschmissen. Nach dem Duschen erstmal durchatmen. Dann die Beine neu verbinden und irgendwie in die andere Kompri zwängen. Durchatmen und versuchen wieder Kraft zu bekommen. Mittlerweile ist die Waschmaschine auch fertig, also Wäsche in den Trocker. Ab auf die Couch, Füße hochlegen, entspannen, Kraft tanken. Dann was essen und eine kleine Runde spazieren gehen. Irgendwie bis zur nächsten Bank schleppen. Pause und dann weiter.
Danach auf die Couch und warten bis der Freund heim kommt, um ihm die Ohren vollzujammern und mich pflegen zu lassen 😅 Abends dann nochmal neu verbinden und Kompri wechseln. Waschmaschine mit der anderen Kompri anschmeißen und dann irgendwie im Bett versuchen, eine Stelle zu finden, die nicht weh tut und irgendwie versuchen zu schlafen. Am nächsten Tag, das gleiche Spiel wieder ;)

- Fazit: Es war alles scheiße, aber nicht so schlimm wie erwartet. Ich hab Angst vor den nächsten OPs, aber jetzt weiß ich wenigstens, was mich erwartet. Es geht alles vorbei. Wir schaffen das Mädels :) Geht unbedingt nach den OPs spazieren, auch wenn es weh tut und schwer fällt. Das hat mir so sehr geholfen und ich war extrem schnell wieder fit. Bin bereits 3 Tage nach der OP wieder Auto gefahren und kam mit allem super klar.

- Am Tag der OP abends vor dem Spiegel stehen und Freudentränen heulen - unbezahlbar <3

Mittwoch, 15. November 2017

Ich packe meinen Koffer - Checkliste für die Liposuktion

Ein paar Tage vor der Liposuktion hatte ich mir eine Checkliste erstellt, was ich alles mit in die Klinik nehmen muss.



Diese Checkliste möchte ich gerne hier mit euch teilen:
  • Kompressionshose
  • 2 Nylon Strumpfhosen (Zum besseren Halt der Verbände)
  • Weite Jogginghose
  • Weite Gummischuhe (z.B. Crocs)
  • Überweisung vom Hautarzt (damit mir die Hautklinik Rezepte für MLD aussstellen konnte)
  • Blut- und EKG-Werte
  • Bestätigung der Überweisung der OP-Kosten
  • Malerfolie, um den Autositz abzudecken
  • Alte Handtücher, um den Autositz abzudecken
  • Buch und Kopfhörer für die Wartezeit
  • Cola, Wasser und Müsli-Riegel für nach der OP
  • Unterschriebene OP-Einverständniserklärung
  • Wechsel-Unterwäsche
Ich wurde ambulant ohne Narkose operiert. Deswegen brauchte ich keine Zahnbürste, Wechselkleidung, usw.
Da ich keine Narkose hatte, sollte ich vor der OP auf jeden Fall gut frühstücken, damit der Kreislauf gut mit macht. 

Liebe Grüße
Sandra

Dienstag, 14. November 2017

Gut vorbereitet für die Liposuktion

Wie ich mich für die Liposuktion vorbereitet habe

Im Sommer war es soweit: ich hatte über die Warteliste einen der heißbegehrten OP-Termine im Oktober ergattert.
Die Liposuktion rückte in greifbare Nähe und die Gefühle fuhren Achterbahn.

Hier eine kleine Übersicht, wie ich mich auf die Operation vorbereitet habe:
  • Sport, gesunde Ernährung und viel Trinken (Wasser oder ungesüßten Tee)

    Sollte ja eigentlich eh selbstverständlich sein und ist soooo wichtig :)
    Man sollte auch versuchen vor den OPs noch so viel wie möglich abzunehmen. Klar, das Lipfett wird man nicht los, aber das 'gesunde Fett' sollte man versuchen abzuspecken.
    Bei mir hat das leider überhaupt nicht geklappt, sondern sogar im Gegenteil. Seit Anfang des Jahres habe ich 10kg zugenommen, da ich einen Schub hatte. Trotz gesunder Ernährung und viel Bewegung ging es auf der Waage ständig bergauf. Das war unheimlich frustrierend. Viele von euch kennen das ja leider :(
  • Kompressionskleidung und MLD (manuelle Lymphdrainage)

    Um das Gewebe optimal vorzubereiten sollte man bereits vor der Operation täglich Kompressionskleidung (bei Lipödem sollte das eine maßgefertigte Flachstrick-Strumpfhose sein) tragen und 1-2x wöchentlich zu Lymphdrainage gehen.
    Auch das hat bei mir leider nicht ganz geklappt, da ich die Flachstrick Strumphose mehrmals einschicken musste und ich nicht mehr rechtzeitig Termine zur MLD bekommen habe.
    Da wären wir auch schon beim nächsten Punkt:
  • Rechtzeitig Termine für die Lymphdrainage für nach der OP vereinbaren

    Sobald ihr einen OP-Termin habt, solltes ihr euch unbedingt direkt um MLD Termine kümmern. Bei gut laufenden Physio Praxen muss man oft Monate auf Termine warten.
    Mein Arzt empfahl 4-7 Tage nach der OP mit MLD anzufangen. Ich hatte 4 Tage nach meiner OP den ersten MLD Termin. Das war für mich optimal. Das tat soooo gut. Ich bin zwar noch ausgelaufen, aber das machte laut meiner Physiotherapeutin überhaupt nichts. Die sind dort schlimmeres gewohnt ;) 
  • Schwimmen

    Durch den Wasserdruck gleicht Schwimmen einer natürlichen Lymphdrainage, was für uns natürlich super ist. Außerdem werden die Gelenke nicht belastet usw blabla, ihr kennt ja die Vorteile vom Schwimmen, das brauch ich euch ja eigentlich nicht erzählen ;)
    Ich gehe 1x pro Woche ins Aqua Fitness. Das macht Spaß und tut gut. Meine Krankenkasse hat das übrigens mit 75% bezuschusst, obwohl sie das normalerweise nicht machen und meine Trainerin auch nicht zertifiziert ist. Aber probiert es einfach mal, bei mir hats geklappt :)
  • Amtsarzt

    Da ich meine Liposuktionen leider selbst zahlen muss, habe ich einen Termin beim Amtsarzt gemacht. Diesen findet ihr beim zuständigen Gesundheitsamt. Dieser kann euch dann eine Bescheinigung ausstellen, dass die Liposuktionen gesundheitlich nötig sind und es sich dabei um keine Schönheits-OP handelt. Mit dieser Bescheinigung könnt ihr anschließend eure Operationskosten bei der Steuererklärung absetzen. Je nachdem, wieviel man verdient, bekommt man da nochmal einiges an Geld zurück.
  • Bluttest und EKG

    Ca. 1-2 Wochen vor der OP sollte man einen Termin beim Hausarzt zum Bluttest und EKG machen. Die Werte musste ich mit zur OP bringen
  • Überweisung vom Hautarzt

    Ich habe mich in einer Hautklinik operieren lassen und musste eine Überweisung vom Hautarzt mitbringen, damit man mir hinterher MLD verschreiben konnte

Medikamente,Nahrungsergänzungsmittel und Verbandsmaterial:

(Hinweis: Ich bin kein Arzt und möchte hier auch keine ärztlichen Ratschläge geben. Ich möchte euch lediglich berichten, was ich genommen habe und was mir geholfen habt. Zu Risiken und Nebenwirkungen fragt bitte euren Arzt oder Apotheker ;))
  • Arnica D12 Globuli

    Arnica soll gegen die Schwellungen und Blutergüsse helfen. Ich habe bereits eine Woche vor der OP angefangen 3x täglich 5 Globuli zu nehmen.
    Achtung: Arnica soll wohl blutverdünnend wirken, weswegen man sie vor der OP absetzen soll. Ich wusste das vorher nicht und habe sie weiter genommen. Konnte aber nichts negatives feststellen.
  • Orthomol Immun

    Orhomol Immun ist ein Vitamincocktail, der das Immunsystem puschen soll. Das Zeug ist zwar unheimlich teuer, hilft mir persönlich aber unheimlich gut. Man nimmt es als 4 Wochen Kur. Ich habe bereits 2 Wochen vor der OP damit angefangen.
  • Ferro Sanol Eisentabletten

    Da der Eisenwert durch die OP ziemlich in den Keller geht, macht es Sinn sein Eisendepot bereits vor der OP aufzufüllen. Ich habe mit den Eisentabletten eine Woche vor der OP angefangen.
  • Wobenzym

    Wobenzym soll entzündungshemmend wirken und gegen die Schwellungen helfen. Ich habe es nach der OP genommen.
  • Heparin Salbe

    Heparin Salbe hilft gegen Hämatome und Schwellungen und tut einfach gut. Ich reibe meine Beine täglich damit ein, seitdem die Wunden zu sind.
  • Krankenunterlagen

    Da man nach der Liposuktions mittels TLA Methode unheimlich ausläuft, braucht man viiiiele Krankenunterlagen. Am besten die großen in 60x90cm. 
  • Malerfolie

    Damit ich die Möbel nicht einsiffe, habe ich mir vor der OP im Baumarkt Malerfolie besorgt. Das war eine der besten Ideen überhaupt. Habe Malerfolie über Couch, Bett und Autositz gelegt. So konnte nichts schmutzig werden.
  • Malervlies

    Meine Haupt-Laufwege in der Wohnung habe ich mit Malervlies ausgelegt. Das war in den ersten Tagen auch echt gut so, sonst wäre ich nur am Putzen gewesen. Überall, wo ich lang gelaufen bin, habe ich eine feuchte Spur hinterlassen, so sehr bin ich ausgelaufen ;)
  • Venenkissen

    Das Venenkissen habe ich mir für nach der OP zum Füße hochlegen bestellt und habe es geliebt. Ich benutze es immer noch sehr gerne :)



Joa, ich glaube das war's soweit. Ich hoffe, es waren ein paar brauchbare Tips für euch dabei. Eine gute Vorebereitung war für mich unheimlich wichtig, um entspannt in die OP gehen zu können.
Wenn ihr Fragen habt, immer her damit. Ich freu mich natürlich auch über Feedback :)

Montag, 13. November 2017

Was bisher geschah...

Ich weiß nicht mehr wann genau, aber irgendwann in der Puperät gings los: der Körper veränderte sich...

Die Brüste wuchsen (das ist ja erstmal nicht schlecht), der Körper nahm weibliche Rundungen an (auch das ist super) und die Beine wurden immer kräftiger (hey, was soll der Scheiß denn???).
Irgendwann passten Oberkörper und Beine einfach nicht mehr zusammen. Der Oberkörper blieb schlank und die Beine wurden immer dicker.

Es folgten unzählige Diäten und Sport, aber nichts half. Die Beine wurden immer dicker. Auch fingen die Schmerzen langsam an. Häufig litt ich an schweren Beinen und Druckempfindlichkeit.

Bereits mit 16 traute ich mich nicht mehr kurze Hosen und Kleider zu tragen, weil ich mich so für meine Beine schämte. Ich kann mich noch daran erinnern, wie mein Vater mich im Hochsommer bei 35 Grad mit dem Gartenschlauch nass spritzte und mich damit aufzog, weil ich bei der Hitze in langer, dicker Jeans rum gelaufen bin ;)

Ich trug obenrum Kleidergröße 36 und war mit der Figur meines Oberkörpers rundum zufrieden. Bei Hosen war ich bereits bei Kleidergröße 38/40.
Mittlerweile tritt die Krankheit leider auch an meinen Armen auf. Es ist für mich sehr schmerzhaft, die Arme über Kopf zu halten. Beim Haare föhnen o.ä. muss ich teilweise Pausen machen, da ich die Arme nicht so lange hoch halten kann.

Lange Zeit wusste ich nichts von der Krankheit. Das Wort Lipödem hörte ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Eine Freundin von mir erzählte mir von der Krankheit, ich zählte 1 und 1 zusammen und war mir eigentlich sicher, dass ich die Krankheit auch habe. 




Im Mai 2017 wurde meine Vermutung bestätigt: Diagnose Lipödem Stadium 1 an Armen und Beinen


Für viele Frauen ist diese Diagnose total niederschmetternd. Begeistert war ich natürlich auch nicht, aber ich war wirklich froh, dass ich endlich eine Erklärung hatte, warum ich es trotz gesunder Ernährung und Sport einfach nicht schaffte abzunehmen.
Durch die vielen Hungerdiäten und Jojo-Effekte in meiner Jugend haben sich auch an anderen Stellen Festpölsterchen gebildet, die natürlich nichts mit Lipödem zu tun haben. Diese habe ich mir selbst zuzuschreiben und werde weiterhin daran arbeiten, diese loszuwerden.


So, jetzt gab es 3 Möglichkeiten:

- Jammern und weiter machen wie bisher → nicht mein Ding
- Konventionelle Therapie mit Kompressionskleidung und Lymphdrainage, um zumindest die Schmerzen etwas loszuwerden → hilft bei mir leider nicht wirklich was
- Eine Operation, die die Krankenkasse leider in den meisten Fällen nicht zahlt (Liposuktion = Fettabsaugung der krankhaften Fettzellen) → extrem teuer, unsicher, ob das Lipödem vielleicht nicht doch wieder kommt, Risiken einer OP, aber auch die Hoffnung auf ein schmerzfreies Leben und ein besseres Körpergefühlt - Klingt hart, aber gut ➔ einmal zum Mitnehmen bitte!

Los ging die Reise!
Ich machte Beratungstermine bei verschiedenen Ärzten und entschied mich letztendlich für Dr. Boris Müller an der Hautklinik in Darmstadt Eberstadt.

Am 16.10.17 war es soweit: meine 1. OP!
Hiervon werde ich in einem anderen Post nochmal ganz ausführlich erzählen.

2-3 weitere OPs werden Anfang nächsten Jahres folgen. Von denen werde ich euch natürlich auch erzählen, sobald es soweit ist.
Habt ihr Fragen?

Ganz liebe Grüße
eure Sandra









Herzlich Willkommen :D

Hey ihr Lieben,

ich freu mich riesig, dass ihr es auf meinen Blog geschafft habt. Wenn ihr hier gelandet seid, leidet ihr wahrscheinlich auch an Lipödem oder kennt jemanden, der jemanden kennt...
Ich wurde jetzt schon mehrfach angesprochen, dass ich doch einen Blog zum Thema Lipödem führen sollte und hab mir jetzt gedacht, ich probier es einfach mal :)

Das Thema Lipödem beschäftigt mich jetzt seit Anfang des Jahres und ich weiß, wie schwer es ist, Informationen zu dem Thema zu bekommen.
Deswegen möchte ich zum Einen über die Krankheit Lipödem informieren und zum Anderen möchte ich euch einen Einblick in das Leben mit Lipödem gewähren und euch meine Erfahrungen zum Thema Liposuktionen teilen.

Ich werde den Blog regelmäßig mit neuen Beiträgen füllen und würde mich total freuen, wenn ihr öfters mal vorbei schaut und Kommentare da lasst.
Wenn Fragen sind, dürft ihr mir diese natürlich jederzeit stellen.

Ganz liebe Grüße
Sandra