Die meisten von uns Lipödem-Patienten müssen die Kosten für die Liposuktion selbst zahlen. So auch ich. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, um wenigstens einen Teil der Kosten zurück zu bekommen.
Wenn die Operationskosten über der persönlichen Belastungsgrenze liegen, kann man diese steuerlich absetzen.
Um die Kosten steuerlich absetzen zu können, braucht man zwingend ein
Gutachten vom Amtsarzt. Dieser muss einem bescheinigen, dass man die
Krankheit hat und eine OP nötig ist, um die Schmerzen zu lindern.
Wichtig: Das Gutachten vom Amtsarzt muss vor den OPs ausgestellt werden. Kümmert euch also rechtzeitig um einen Termin.
Euren zuständigen Amtsarzt findet ihr bei eurem Gesundheitsamt. Zum Amtsarzt nehmt ihr die Absage der Krankenkasse, das Gutachten von eurem Facharzt und was ihr sonst noch so an Bescheinigungen habt mit.
Meine Amtsärztin wollte, dass ich ihr die Unterlagen vorher schon per Mail schicke, so dass sie sich in das Thema einlesen konnte. Ich habe ihr auch noch ein paar Studien und Informationsmaterial zum Thema Lipödem mitgeschickt.
Bei der Amtsärztin kam ich mir vor, wie beim Verhör. Ihre erste Frage war, wie ich denn darauf komme, dass sie die Operationen gut heißen würde, wenn die Krankenkasse abgelehnt hat. Sie wollte alles ganz genau wissen und hinterfragte alles. Ich hab mich während dem Gespräch wirklich unter Druck gesetzt gefühlt, aber ich war zum Glück gut vorbereitet und hab mich tapfer geschlagen.
Sie hatte zum Glück ein Einsehen und hat mir die begehrte Bescheinigung ausgestellt. Gekostet hat mich das Ganze 60€, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Wieviel Geld man vom Finanzamt zurück bekommt, ist abhängig vom eigenen Einkommen und wieviel Steuern man bezahlt hat. Wenn man keine Steuern bezahlt hat, kann man logischerweise auch keine zurück bekommen ;)
Hier ist ein Rechner, womit man berechnen kann, wieviel man steuerlich absetzen kann:
https://www.smart-rechner.de/aussergew_belastung/rechner.php
Man kann übrigens auch die Fahrtkosten mit absetzen:
https://www.steuern.de/krankheitskosten.html
Das hätten wir mal früher wissen müssen... blöd gelaufen.
AntwortenLöschenAllerdings als leidender Patient relativ krass sich so einem Verhör auszusetzen. Die Vorurteile die sich erkrankte anhören müssen sind ja so schon schwer zu ertragen.