Ich weiß nicht mehr wann genau, aber irgendwann in der Puperät gings los: der Körper veränderte sich...
Die Brüste wuchsen (das ist ja erstmal nicht schlecht), der Körper nahm weibliche Rundungen an (auch das ist super) und die Beine wurden immer kräftiger (hey, was soll der Scheiß denn???).
Irgendwann passten Oberkörper und Beine einfach nicht mehr zusammen. Der Oberkörper blieb schlank und die Beine wurden immer dicker.
Es folgten unzählige Diäten und Sport, aber nichts half. Die Beine wurden immer dicker. Auch fingen die Schmerzen langsam an. Häufig litt ich an schweren Beinen und Druckempfindlichkeit.
Bereits mit 16 traute ich mich nicht mehr kurze Hosen und Kleider zu tragen, weil ich mich so für meine Beine schämte. Ich kann mich noch daran erinnern, wie mein Vater mich im Hochsommer bei 35 Grad mit dem Gartenschlauch nass spritzte und mich damit aufzog, weil ich bei der Hitze in langer, dicker Jeans rum gelaufen bin ;)
Ich trug obenrum
Kleidergröße 36 und war mit der Figur meines Oberkörpers rundum zufrieden. Bei
Hosen war ich bereits bei Kleidergröße 38/40.
Mittlerweile tritt die Krankheit leider
auch an meinen Armen auf. Es ist für mich sehr schmerzhaft, die Arme über Kopf
zu halten. Beim Haare föhnen o.ä. muss ich teilweise Pausen machen, da ich die
Arme nicht so lange hoch halten kann.
Lange Zeit wusste ich nichts von der Krankheit. Das Wort Lipödem hörte ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal. Eine Freundin von mir erzählte mir von der Krankheit, ich zählte 1 und 1 zusammen und war mir eigentlich sicher, dass ich die Krankheit auch habe.
Im Mai 2017 wurde meine Vermutung bestätigt: Diagnose Lipödem Stadium 1 an Armen und Beinen
Für viele Frauen ist diese Diagnose total niederschmetternd. Begeistert war ich natürlich auch nicht, aber ich war wirklich froh, dass ich endlich eine Erklärung hatte, warum ich es trotz gesunder Ernährung und Sport einfach nicht schaffte abzunehmen.Durch die vielen
Hungerdiäten und Jojo-Effekte in meiner Jugend haben sich auch an
anderen Stellen Festpölsterchen gebildet, die natürlich nichts mit
Lipödem zu tun haben. Diese habe ich mir selbst zuzuschreiben und werde
weiterhin daran arbeiten, diese loszuwerden.
So, jetzt gab es 3 Möglichkeiten:
- Jammern und weiter machen wie bisher → nicht mein Ding
- Konventionelle Therapie mit Kompressionskleidung und Lymphdrainage, um zumindest die Schmerzen etwas loszuwerden → hilft bei mir leider nicht wirklich was
- Eine Operation, die die Krankenkasse leider in den meisten Fällen nicht zahlt (Liposuktion = Fettabsaugung der krankhaften Fettzellen) → extrem teuer, unsicher, ob das Lipödem vielleicht nicht doch wieder kommt, Risiken einer OP, aber auch die Hoffnung auf ein schmerzfreies Leben und ein besseres Körpergefühlt - Klingt hart, aber gut ➔ einmal zum Mitnehmen bitte!
Los ging die Reise!
Ich machte Beratungstermine bei verschiedenen Ärzten und entschied mich letztendlich für Dr. Boris Müller an der Hautklinik in Darmstadt Eberstadt.
Am 16.10.17 war es soweit: meine 1. OP!
Hiervon werde ich in einem anderen Post nochmal ganz ausführlich erzählen.
2-3 weitere OPs werden Anfang nächsten Jahres folgen. Von denen werde ich euch natürlich auch erzählen, sobald es soweit ist.
Habt ihr Fragen?
Ganz liebe Grüße
eure Sandra
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